Waldbaden: 5 Fragen und Antworten

Stress hat einen signifikanten Einfluss auf unsere körperliche und geistige Gesundheit: So kann chronischer Stress beispielsweise zu einer schlechteren Gedächtnisleistung, Tinnitus, Depression, Burnout und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall beitragen. Waldbaden ist ideal, um dem Alltagsstress etwas entgegenzusetzen. Beim Waldbaden stehen Entschleunigung und das achtsame Erleben der Natur im Vordergrund. Im Gegensatz zu einer Wanderung durch den örtlichen Forst kommt es beim Waldbaden eher darauf an, dem Wald und sich selbst darin bewusst zu begegnen. Und weil wir von Travall das unheimlich wichtig finden, haben wir fünf Fragen und Antworten zum Thema Waldbaden für euch zusammengestellt.

1 – Woher kommt Waldbaden?

Waldbaden oder ‘shinrin-yoku’ wurde in in den 80er Jahren in Japan entwickelt, nachdem die Ergebnisse einer von der Regierung in Auftrag gegebenen Studie vorlagen. Die Studie zeigt, dass ein zweistündiger, achtsamer Aufenthalt im Wald die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol reduziert, den Blutdruck senkt und die Konzentration fördert. Die Wissenschaftler konnten außerdem nachweisen, dass Bäume Phytonzide ausschütten, chemische Substanzen, die wegen ihrer antimikrobiellen Wirkung das menschliche Immunsystem stärken. Daher gibt es Waldbaden in Japan sogar auf Rezept vom Arzt verschrieben.

2 – Wie kann man im Wald richtig entspannen?

Weil uns im Alltag so viel im Kopf herumschwirrt, ist es gar nicht einfach, das alles hinter sich zu lassen und auf Kommando zu entspannen – das verstehen wir sehr gut. Mit den folgenden Tipps wird es aber etwas leichter.

  • Handy ausschalten: Ohne digitale Stressoren kann man den Fokus besser auf die Natur lenken. 
  • Sich Zeit lassen: Man muss im Wald keine lange Strecke in möglichst kurzer Zeit zurücklegen. Vielmehr geht es darum, zu entschleunigen und bewusst alles auf sich wirken zu lassen.
  • Hinsetzen und beobachten: Wer alle Sinne nutzt, nimmt viel mehr wahr. Wie fühlt sich der Waldboden unter den Füßen an? Wonach riecht die frische Luft? Welche Tiere gibt es zu entdecken?
  • Auf den Atem achten: Schließt die Augen und atmet ein paar mal ganz bewusst ein und aus. Dann könnt ihr die Augen wieder öffnen und eure Aufmerksamkeit auf die Natur um euch herum richten.

Eine Frau sitzt zwischen den Bäumen und praktiziert Waldbaden. © iStock.com

Beim Waldbaden geht es um Achtsamkeit und Entschleunigung. © iStock.com

3 – Gibt es Waldbaden-Kurse?

Wem es schwer fällt, allein abzuschalten oder wer Waldbaden lieber in einer Gruppe erleben möchte, der kann an einem Kurs beziehungsweise Seminar teilnehmen. Diese werden entweder für einen Nachmittag, für ein paar Tage oder auch als Intensivwoche angeboten. Außerdem gibt es Kurse, die Waldbaden zum Beispiel mit Digital Detox, Qi Gong oder Atemtraining verbinden. Eine Auswahl findet man beispielsweise hier oder hier.

4 – Ist Waldbaden auch etwas für Kinder?

Nicht nur an Erwachsene, sondern auch an Kinder werden viele Ansprüche gestellt, die zu Stress führen können. Und auch das Immunsystem von Kindern kann eine Stärkung sicher gut vertragen. Hier kommt Waldbaden für Kinder ins Spiel: Die Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert, die Kinder können abschalten, und sowohl räumliches Vorstellungsvermögen als auch Körpergefühl und Motorik können sich verbessern. Die empfohlenen zwei Stunden Ruhe und Achtsamkeit funktionieren mit Kindern wahrscheinlich nicht; hier kann man das Erlebnis abkürzen oder eine Trainer*in buchen, die sich auf Waldbaden für Familien spezialisiert hat, damit der Ausflug in die Natur nicht zur wilden Jagd durch die Bäume wird. Alternativ gibt’s auf unserem Blog super Ideen, wie man Kinder im Wald beschäftigen kann.

5 – Benötigt man Zubehör oder Ausrüstung?

Auch wenn das Wort ‘Baden’ im Namen steckt – einen Badeanzug braucht man sicher nicht! Und auch die Wander- beziehungsweise Campingausrüstung kann zu Hause bleiben, sofern man sich in einen Wald in der Nähe begibt und kein mehrtägiges Seminar besucht. Was wir empfehlen sind bequeme Kleidung nach dem Zwiebelprinzip sowie genügend Wasser, insbesondere bei warmen Temperaturen. Und falls ihr mit dem Auto zum Wald fahrt, dann bewahren die Travall Mats Gummifußmatten die Fußräume des Fahrzeugs vor Steinchen, Blättern, Nässe und Flecken.