Gesunde Hunde: 4 Mythen auf dem Prüfstand

Als Hundehalter hört man gefühlt an jeder Ecke Mythen, die sich seit langer Zeit hartnäckig halten. Und weil uns unsere Hunde so am Herzen liegen, denken wir vielleicht darüber nach, ob nicht doch ein Körnchen Wahrheit hinter den Hundemythen steckt und sind dann geneigt, gut gemeinte Ratschläge von früher in die Tat umzusetzen. Aber Vorsicht: Wir von Travall haben 4 Mythen unter die Lupe genommen, auf die man wirklich nicht hereinfallen sollte.

Hunde brauchen keine Kohlenhydrate.

Hunde sind Fleischfresser – deshalb können sie mit Kohlenhydraten wenig anfangen und von deren Verzehr krank werden, oder? Nein, das stimmt nicht. Wie bei uns Menschen auch liefern Kohlenhydrate Hunden wertvolle Energie, zum Beispiel für das Gehirn und den Muskelaufbau. Daher gehören zu einer gesunden Ernährung auch komplexe Kohlenhydrate, die beispielsweise in Gemüse vorhanden sind. Zu viele Kohlenhydrate sollten es allerdings nicht sein, denn davon werden Hunde übergewichtig. Schaut deshalb nach, welche Zutaten sich in Hundefutter und Leckerlies verstecken.

Hündinnen sollten mindesten einmal im Leben Welpen bekommen.

Früher hat man geglaubt, eine Hündin müsste mindestens einmal gedeckt werden, um gesund zu bleiben. Auch dieser Mythos ist falsch. Bei Wölfen, den Urvätern unserer Hunde, wird auch nicht jedes weibliche Tier gedeckt – daher ist es fraglich, wo dieser Irrglaube überhaupt herkommt. Und da die Tierheime schon voll genug sind, ist es nicht ratsam, einen Wurf Welpen zu produzieren, mit dem man dann überfordert wäre. Kastration verhindert ungewollte Deckakte und senkt zudem das Risiko, dass die Hündin an Gebärmutterhalskrebs erkrankt.

Mischlinge sind gesünder als reinrassige Hunde.

Auch dieser Mythos stimmt nicht immer. Natürlich gibt es reinrassige Hunde, die an ihren angezüchteten Merkmalen leiden, darunter solche mit extrem kurzen Schnauzen oder Beinen. Allerdings kann man nicht pauschal behaupten, dass Mischlinge immer gesünder sind. Am Ende kommt es auf die Eltern an und welche Gene an den Mischling vererbt wurden. Wurde eine Hündin zum Beispiel von einem Deutschen Schäferhund mit schwerer vererbbarer Hüftdysplasie gedeckt, können auch die Welpen später an Hüftdysplasie leiden.

Knochen sind für Hunde gefährlich.

Wie beim Mythos über Mischlingshunde sollte man auch beim Thema Knochen füttern differenzieren. Rohe Knochen würden auch in der Natur bei Hunden auf dem Speiseplan stehen und sind nicht gefährlich – es sei denn, der Hund ist Knochen wirklich gar nicht gewohnt. Dann kann man mit kleinen Portionen anfangen, damit er keine Verdauungsprobleme bekommt. Gekochte oder sonstwie gegarte Knochen darf man allerdings nicht füttern, denn diese sind brüchig. Die Splitter können zu gefährlichen Verletzungen in Maul, Speiseröhre und Verdauungstrakt führen.

Hunde können rohe Knochen fressen, aber gekochte Knochen dürfen sie nicht. © Pixabay.com
Rohe Knochen sind für viele Hunde eine besondere Leckerei. © Pixabay.com