6 Ideen für nachhaltiges Gärtnern

Wer einen grünen Daumen hat, der ist wahrscheinlich auch schon mit einem grünen Gewissen gesegnet. Die meisten Hobby-Gärtner gehen sorgsam mit der Natur um und pflegen Gemüse- und Blumenbeete ziemlich ökologisch. Von diesen Gartenfans haben wir uns 6 Ideen abgeschaut, wie man im Garten, auf der Dachterrasse oder auf dem Balkon für mehr Nachhaltigkeit sorgt. 

1. Auf Benzingeräte verzichten

Benzinbetriebene Laubbläser und Heckenscheren sind laut und verpesten die Luft. Die Gartenarbeit mit Handgeräten mag zwar länger dauern, aber dafür ist der CO2-Fußabdruck deutlich besser. Wenn die Rasenfläche nicht besonders groß ist, lohnt sich übrigens auch die Anschaffung eines Handrasenmähers, denn Kaufpreis, Betrieb und Wartung dieser Geräte sind unschlagbar günstig.

2. Regenwasser auffangen

Bei den hohen Temperaturen muss regelmäßig gegossen werden, sonst hat das Gartenglück schnell ein Ende. Zum Gießen und Rasensprengen nimmt man am besten Regenwasser, denn es ist weniger kalkhaltig, billiger und natürlich auch nachhaltiger als Leitungswasser. Um das Regenwasser aufzufangen, kann man an das Fallrohr der Regenrinne einfach ein Teilstück mit Regenwasserklappe anbringen, mit der das Wasser in eine (idealerweise Second-Hand-) Regentonne geleitet wird. Bestes Gießwasser für lau!

3. Dünger selber machen

In der Wachstumsperiode von März bis September brauchen unsere Pflanzen besonders viele Nährstoffe. Damit die Ernte reich ausfällt, greifen viele von uns zu chemischen  Düngemitteln. Dabei ist es ganz einfach, Pflanzendünger selbst zu machen! Der Klassiker ist wohl der eigene Kompost, der auf dem Beet verteilt wird. Sehr wirkungsvoll ist außerdem eine Brennnesseljauche, die mit einem Kilo Brennnesseln auf zehn Liter Wasser angesetzt wird und dann ungefähr zwei Wochen reift. Zur Verwendung wird die fertige Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser gemischt.

4. Recycling, Second Hand und Leihen

Um die Menge an Plastikblumentöpfen gering zu halten, lohnt es sich, kreativ zu werden. Wer Anzuchttöpfe benötigt, kann zusammengefaltetes Zeitungspapier oder leere Toilettenpapierrollen mit Anzuchterde befüllen. Aus alten Ziegelsteinen kann man ein wunderschönes Frühbeet bauen. Wenn man die Versandkartons der Travall-Produkte aus den Rasen legt, mit Mulch oder Kompost bedeckt und dann wässert, hat man ein Beet ohne Umgraben angelegt.

Prüft außerdem vor jeder Neuanschaffung, ob es vielleicht eine gebrauchte Alternative oder eine Möglichkeit zum Ausleihen gibt. Wir teilen uns zum Beispiel den Rasenmäher mit einem Nachbarn, da wir den Rasen nur ein Mal pro Woche mähen. Wie ihr euren Garten im Frühjahr wieder in Form bringt, haben wir übrigens hier erklärt.

5. Alternativen zu Plastik nutzen

Neben Blumentöpfen gehören Gartenmöbel, Gemüseschutznetze und Mulchfolie zu den am häufigsten verwendeten Plastikprodukten im Garten. Dabei gibt es durchaus nachhaltige Optionen: Blumentöpfe aus Ton, Möbel aus heimischen Hölzern wie Eiche, Lärche oder Douglasie, Abdeck-Gaze aus Biobaumwolle und Folien auf Basis von Getreidemehl. Wenn es trotzdem Kunststoff sein soll, dann achtet auf den blauen Engel. Produkte, die mit diesem Label ausgezeichnet wurden, sind auf Schadstoffgehalt und Gebrauchstauglichkeit getestet worden.

Eine Frau pflanzt kleine Kakteen in Tontöpfe statt Plastik, denn sie will nachhaltiger gärtnern und möglichst nur natürliche Materialien verwenden.
Blumentöpfe aus gebranntem Ton sehen nicht nur schöner aus als Plastiktöpfe. Sie sind auch nachhaltiger, da sie aus einem natürlichen Material bestehen und besser recycelt werden können. © Pexels.com

6. Nützlinge anlocken

Nach dem Glyphosat-Skandal wissen wir wohl alle, dass chemische Pflanzenschutzmittel erheblichen Schaden anrichten können. Und wer Katzen und Hunde im Garten hat, der will sicher kein Gift dort verteilen. Nützlinge helfen auf schonende Art und Weise. Zum Beispiel machen Singvögel und Marienkäfer Blattläusen den Garaus, und Laufkäfer fressen Schneckeneier, Milben und Kartoffelkäferlarven. Nützlinge brauchen ein bisschen Wildnis im Garten, damit sie sich Verstecke suchen können.

Weniger Chemie und Plastik, mehr Natürlichkeit – so leben wir nachhaltig mit Insekten zusammen. Trotzdem muss natürlich niemand auf Blumenpracht und reiche Ernte aus dem eigenen Garten verzichten. Wir hoffen, wir konnten euch ein paar interessante Ansätze für mehr Nachhaltigkeit beim Gärtnern liefern. Wir sind uns übrigens darüber bewusst, dass diese Liste noch nicht komplett ist. Teilt uns eure Ideen doch auf Facebook mit!