5 Tipps zum Wandern mit Hund

Gastbeitrag von Martina Züngel-Hein, www.hunde-reisen-mehr.com

Wandern zählt seit ein paar Jahren zu den angesagtesten Freizeitaktivitäten und liegt – auch dank Corona – weiter im Trend. Für die meisten Hundebesitzer ist das „ein alter Hut“ – denn was gibt es Schöneres, als mit seinem Vierbeiner gemeinsam auf langen Spaziergängen oder zünftigen Wanderungen die Natur zu entdecken?

Wer sich in das Abenteuer „Wandern mit Hund“ stürzen möchte, sollte das aber nicht ganz unvorbereitet tun – vor allem dann nicht, wenn es um anspruchsvolle Tageswanderungen geht. Mit den nachfolgenden 5 Tipps kann (fast) nichts mehr schief gehen.

Tipp #1 – Für jeden Hund gibt es passende Wanderstrecken

Grundsätzlich kann mit jedem gesunden Hund gewandert werden. Allerdings sollte die Wanderstrecke zum Alter, zur Kondition und zur Größe des Hundes passen. Ein ungeübter Wanderhund, der an Spaziergänge im Park um die Ecke gewöhnt ist, kann nicht von jetzt auf gleich eine 25-Kilometer-Wanderung bewältigen. Außerdem eignen sich sehr große und schwere sowie sehr kleine Hunde nicht unbedingt für mehrstündige Wanderungen.

Aber es müssen ja auch nicht unbedingt Tageswanderungen das oberste Wanderziel sein. Es gibt (fast) überall wunderschöne Wanderstrecken – von kurzen Themenwegen über mittellange Spazierwanderungen bis hin zu längeren und anspruchsvollen Touren. Da ist für jeden (Hunde-)Geschmack etwas dabei.

Der Hund bestimmt, welche Länge und welchen Schwierigkeitsgrad die Wanderung haben kann. © Martina Züngel-Hein
Länge und Schwierigkeitsgrad der Wanderung müssen zum Hund passen. © Martina Züngel-Hein

Tipp #2 – Gute Vorbereitung und Training ist alles

Wer mehrstündige Wanderungen mit Hund plant, sollte rechtzeitig anfangen, sich und seinen Vierbeiner darauf vorzubereiten. Am besten startet man mit dem Training, in dem zunächst kleine Wanderrunden gelaufen werden. Diese Touren werden nach und nach verlängert, bis Zwei- und Vierbeiner in der Lage sind, auch anspruchsvolle Tagestouren zu meistern. Außerdem eignen sich auch Fahrradfahren und Joggen als Fitnesstraining für den Vierbeiner (und ein solches Training macht auch gleich noch Herrchen und Frauchen fit).

Auch das Abweichen vom befestigten Spazierweg sorgt für Abwechslung und vor allem Spaß. Unbekanntes Terrain zu erkunden, festigt nicht nur die Mensch-Hund-Beziehung, sondern macht das ein oder andere Mikroabenteuer möglich – vom Balancieren auf Baumstämmen über das Durchqueren von Bächen bis hin zum Überwinden aller möglichen anderen Hindernisse. So sind später bei einer Wanderung im Weg liegende Bäume oder Umwege durch unwegsames Gelände keine besonderen Herausforderungen mehr (insbesondere bei eher vorsichtigen bzw. ängstlichen Hunden).

Wer sich unsicher ist, ob der beste Freund gesundheitlich tatsächlich problemlos für längere Wanderungen geeignet ist, lässt sich vom Tierarzt beraten. Der kann beispielsweise ausschließen, dass der Vierbeiner unter Gelenk- und/oder Rückenproblemen leidet.

Wälder bieten Gelegenheiten für unterschiedlichste Mikroabenteuer, die das Wandern mit Hund noch spannender machen. © Martina Züngel-Hein
Beim Wandern mit Hund im Wald kann man tolle Mikroabenteuer erleben. © Martina Züngel-Hein

Tipp #3 – Immer auf die Gesundheit des Hundes achten

Beim Wandern mit Hund sollte die Gesundheit des Hundes immer im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet, dass man ggf. eine Wanderung abbricht, weil sich der vierbeinige Begleiter verletzt hat oder Länge und Schwierigkeit der Strecke unterschätzt wurden. Außerdem sollte bei extremen Temperaturen unter Umständen auch ganz auf eine Wanderung verzichtet werden.

Bitte immer daran denken, dass auf längeren Strecken auch geübte Wanderhunde Pausen benötigen, um sich etwas erholen zu können.

Beim Wandern mit Hund muss man den Hund genau beobachten und regelmäßig Pausen machen. © Martina Züngel-He
Achtet auf die Bedürfnisse eurer Hunde und legt regelmäßig eine Pause ein. © Martina Züngel-Hein

Tipp #4 – Nur mit der passenden Ausrüstung wandern

Bei allen Wanderungen sollte an die passende Ausrüstung für den Hund gedacht werden. Dazu gehört:

  • gut sitzendes Halsband mit Leine
  • Schleppleine (wenn eine Leinenpflicht besteht, hat der Hund so trotzdem die Möglichkeit sich etwas freier zu bewegen und sich auf anspruchsvollem Gelände seinen eigenen Weg zu suchen)
  • gut sitzendes Hundegeschirr (so kann ein Hund bei schwierigem Gelände besser gesichert werden – beispielsweise wenn es steil bergauf oder bergab geht)
  • ausreichend Wasser und Wassernapf (bitte immer mitnehmen, auch wenn vermeintlich „viel“ Wasser am Wegesrand vorhanden ist. Nicht immer ist der Zugang problemlos möglich)
  • kleiner Imbiss (bitte während der Pause keine volle Mahlzeit füttern, da ansonsten der Magen zu sehr belastet wird)
  • Erste-Hilfe-Set, das neben dem üblichen Verbandszeug mit Zeckenzange, Desinfektions- bzw. Wundspray, Pfotenbalsam, Pfotenschuh/-verband und Maulkorb ausgestattet sein sollte
  • Hundedecke für die Pause oder den Einkehrschwung in ein Restaurant nach der Wanderung
  • Impfpass/Heimtierausweis (falls ein Notfall eintritt und ein Tierarzt aufgesucht werden muss)

Mittlerweile gibt es auch sehr gute Hunderucksäcke. So kann der Vierbeiner seine Ausrüstung selber tragen (das ist natürlich abhängig von der Größe des Hundes und sollte auf jeden Fall im Vorfeld ebenfalls trainiert werden).

In Naturschutzgebieten und auf Kuhweiden müssen Hunde angeleint werden. © Martina Züngel-Hein
Im Naturschutzgebiet müssen Vierbeiner an die Leine. © Martina Züngel-Hein

Tipp #5 – 3 Dinge, die das Wandern für Zweibeiner leichter machen

  1. Wander-App auf dem Smartphone: Ich verwende seit einigen Jahren die Wander-App von Komoot. Hier kann die Streckenführung für eine geplante Wanderung vorab herunter geladen und dann offline während der Wanderung verwendet werden. Die App ist kostenpflichtig, aber die Investition lohnt sich für alle, die viel und gerne wandern gehen.
  2. Wanderstöcke: Da ich Probleme mit meinen Knien habe, habe ich mir Teleskop-Wanderstöcke von Leki gekauft. Die Stöcke lassen sich zusammenfalten und sind relativ leicht sind, so dass sie gut in den Rucksack passen. Insbesondere auf langen Wandertouren mit steilen An- und Abstiegen sind sie sehr hilfreich.
  3. Weniger bekannte Wandergebiete entdecken: Wer Spaß am Wandern mit seinem Hund hat, der wird früher oder später einen Wanderurlaub machen wollen. Beliebte Wandergebiete in Deutschland sind oftmals aber sehr überlaufen. Es gibt aber zahlreiche Regionen, die viel weniger bekannt sind und über genauso tolle Wanderwege verfügen wie die „Großen“. Eine solche Region ist der Westerwald: Wanderwege ohne Ende und sehr hundefreundlich.
Für Hundebesitzer, die gern in der Natur unterwegs sind, ist Wandern das ideale Hobby. © Martina Züngel-Hein
Sonnenschein, frische Luft und viel Zeit mit dem Hund verbringen – Wandern ist der ideale Ausgleich zum Alltag. © Martina Züngel-Hein

Über Hunde-Reisen-Mehr

Auf dem Blog HundeReisenMehr von Martina Züngel-Hein dreht sich alles rund um das Reisen mit Hunden. Sie ist mit Ihren beiden Rhodesian Ridgebacks Suri (13 Jahre) und Raban (1,5 Jahre) unterwegs. Neben Urlaubsbeschreibungen sind auf ihrem Blog Wanderungen und Ausflüge mit dem Vierbeiner genauso zu finden, wie hundefreundliche Hotels und Ferienhäuser, die persönlich getestet wurden.