Nach dem langen Winter scheint die Sonne endlich durch die Wolken, die Blumen blühen, die Bäume haben frische grüne Blätter und wir würden gern mehr Zeit im eigenen Garten oder auf dem Balkon verbringen. Allerdings ist der Frühling für Millionen Heuschnupfengeplagte auch die Zeit, in der die Allergie am schlimmsten wütet – und das gilt nicht nur für Menschen, denn auch Hunde können unter einer Pollenallergie leiden. Wir von Travall beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Heuschnupfen beim Hund.
Wann tritt Heuschnupfen typischerweise auf?
In Deutschland geht die Heuschnupfensaison von Januar bis Oktober, wobei zwischen März und Juni die meisten Pollen in der Luft sind. Nach Hasel und Erle geht es mit Birke und Gräsern weiter; Details zeigen Wetterapps oder ein Pollenflugkalender.
Können alle Hunde Heuschnupfen bekommen?
Ja, jeder Hund kann von einer Pollenallergie betroffen sein. Es kommt häufiger vor, dass Heuschnupfen auftritt, bevor ein Hund 3 Jahre alt ist. Außerdem scheinen bestimmte Rassen anfälliger für Heuschnupfen zu sein als andere, darunter Pudel, Irish Setter, Schnauzer und Dalmatiner. Fragt am besten den Tierarzt, ob bei der Rasse eures Vierbeiners ein Allergieproblem bekannt ist.
Welche Symptome verursacht Heuschnupfen beim Hund?
Die Symptome von Heuschnupfen bei Hunden sind denen beim Menschen sehr ähnlich. Bei eurer Fellnase kann eines oder alle der folgenden Probleme auftreten:
- tränende Augen
- laufende Nase
- Niesen
- pfeifendes Atmen
- in Extremfällen Atemnot
Im Gegensatz zu Menschen ist bei Hunden mit Heuschnupfen der Juckreiz deutlich stärker ausgeprägt. Jucken kann entweder nur einen Teil des Körpers betreffen oder überall auftreten. Darüber hinaus kann ein Hund mit Pollenallergie juckende, rote Hautausschläge sowie Knötchen aus Entzündungszellen in den Zehenzwischenräumen (Zwischenzehengranulome) entwickeln.
Wie wird Heuschnupfen beim Hund diagnostiziert?
Zunächst schließt der Tierarzt andere Ursachen für die Symptome aus, darunter Infektionen mit Pilzen, Bakterien oder Parasiten wie zum Beispiel Flöhen. Besteht daraufhin der Verdacht auf eine Allergie, können je nach individuellem Krankheitsbild folgende Untersuchungen durchgeführt werden:
- Prick- oder Scratch-Test: Verschiedene Allergene werden in die oberste Hautschicht eingebracht. Bildet sich eine Schwellung oder Rötung, liegt höchstwahrscheinlich eine Allergie vor.
- Bluttests: Dem Hund wird Blut abgenommen, welches dann auf Antikörper gegen Allergene untersucht wird.
- Laboruntersuchung von Haarproben, Hautabstrichen oder Stuhlproben.
- mikroskopische Untersuchung des Atemwegssekrets auf Immunzellen, die vor allem bei der allergischen Immunreaktion vermehrt auftreten.
Wie wird Heuschnupfen beim Hund behandelt?
Obwohl es keine endgültige Heilung einer Pollenallergie gibt, kann man einiges tun, damit das Tier besser durch die Allergiesaison kommt.
- Sprecht mit dem Tierarzt über Medikamente, die verwendet werden können, um Hautausschläge zu lindern oder juckende, wässrige Augen zu beruhigen. Der Tierarzt kann zudem Antihistaminika verschreiben oder eine Hyposensibilisierung einleiten, die langfristig zu weniger Symptomen führen kann.
- Schenkt dem Fell des Hundes mehr Aufmerksamkeit. Badet ihn regelmäßig, um Pollen abzuwaschen. Kühles Wasser lindert außerdem den Juckreiz. Zwischen den Bädern könnt ihr Fell und Pfoten mit einem feuchten Tuch abwaschen. Kürzt eventuell das Fell, damit sich nicht so viele Allergene darin verfangen können.
- Haltet Hundedecken und -betten sauber. Wöchentliches Waschen in heißem Wasser kann helfen, Allergene zu entfernen. Saugt die Wohnung täglich.
- Benutzt eine fahrzeugspezifische Kofferraummatte aus Gummi, damit Pollen im Fahrzeug leicht entfernt werden können. Die Matte ist auch dann sinnvoll, wenn der Hund durch seinen Heuschnupfen viel sabbert und niest.
- Sobald bekannt ist, auf welche Pollen der Hund besonders stark reagiert, sollte der Kontakt mit den Allergenen möglichst vermieden werden. Nutzt einen Pollenkalender und passt eure Aktivitäten im Freien entsprechend an.
- Geht früh morgens und spät abends Gassi, wenn der Pollenflug geringer ist. Sucht euch gepflasterte Flächen statt grasbewachsene Wiesen oder üppige Wälder. Nutzt die Zeit nach einem Regenschauer, wenn weniger Pollen in der Luft sind.
Achtung: Wir geben lediglich Empfehlungen und keine medizinischen Ratschläge. Bitte konsultiert einen Tierarzt, falls euer Hund unter Heuschnupfen leidet beziehungsweise leiden könnte.
Mein Hund niest seit einigen Wohnen viel öfter und atmet manchmal pfeifend. Ich werde deshalb den Tipp aus dem Artikel beherzigen, meinen Tierarzt danach zu fragen, ob bei seiner Rasse des Labradors ein Allergieproblem erfahrungsgemäß oft auftaucht. Hoffentlich ist mein Hund bald wieder gesund und kann unsere Spaziergänge wie gewohnt richtig genießen.