Vor einiger Zeit war ich aus privaten Gründen öfter in Leipzig zu Besuch. Dass die Stadt wie viele andere Städte in Ostdeutschland viel mehr zu bieten hat, als man zunächst annimmt, hat man in den letzten Jahren schon öfter gehört. Der wunderschöne historische Altstadtbereich rund um den Marktplatz lädt zum Verweilen ein. In der Thomaskirche bin auch ich schon in den Genuss eines Konzerts des Thomanerchores gekommen, einer der bekanntesten Knabenchöre Deutschlands. Doch eignet sich Leipzig auch für einen Städtetrip für die ganze Familie?
Tipps für Familien in Leipzig
Zoo Leipzig
Die Hauptattraktion für Kinder ist mit Sicherheit der Zoo, aber auch Erwachsene kommen hier voll auf ihre Kosten. Viele Leipziger, mit oder ohne Kinder, haben eine Jahreskarte, denn mit Giraffen und Zebras im Blick lässt es sich ganz wunderbar entspannen. Für mich gehört ein Besuch im Leipziger Zoo zu den absoluten To Dos. Die großzügigen und landschaftlich toll eingebetteten Gehege sind in einzelne Themenwelten gegliedert. Die Tiere werden soweit es geht, nicht nach Arten getrennt, sondern mit anderen gemeinsam gehalten, sodass man sich fast wie auf einer richtigen Safari durch die Savanne Afrikas fühlt.
Mein Highlight ist übrigens das Gondwana-Land. Auf Dschungel- und Baumwipfelpfaden spaziert man durch das unter einer riesigen Glaskuppel gelegene Tropenparadies und kann dabei Pflanzen und Tiere aus unmittelbarer Nähe entdecken. Beeindruckend finde ich auch jedes Mal die Bootstour, auf der man durch die Zeitgeschichte der Erde reist. Plant unbedingt einen ganzen Tag für den Zoobesuch ein!
Kultur: Kindermuseum, Stadtführungen und Völkerschlachtdenkmal
1813 fand in Leipzig die Völkerschlacht zwischen Napoleons Truppen und Russland, Österreich, Preußen sowie Schweden statt. Das imposante Völkerschlachtdenkmal erinnert noch heute daran und lässt sich auch gut mit Kindern erkunden. Auch wenn der Aufstieg steil und eng ist, lohnt er sich, hat man doch einen einzigartigen Panoramablick über Leipzig und das Umland. Für Kinder bis sechs Jahren ist der Eintritt frei.
Stadt.Name.Land bietet übrigens tolle Stadtführungen für Kinder und die ganze Familie an. Neben Führungen und Rallyes zu Themenschwerpunkten wie Musik, Natur und Krimi, gibt es auch eine kindgerechte Tour am Völkerschlachtdenkmal.
Für Kinder, die Interesse an Geschichte haben, bietet das Kindermuseum Lipsikus Stadtgeschichte zum Anfassen und Ausprobieren: Ein Papiertheater, Leipzig in 3D, Bilderrätsel oder archäologische Untersuchungen gibt es u.a. zu entdecken. Das Museum ist bis 18 Jahre kostenlos.
Natur: Aktiv oder Entspannen?
Zu viel Stadt ist trotz aller Interaktivität oftmals ermüdend für Kinder. Zur Abwechslung kann man insbesondere im Sommer an den See fahren. Rund um Leipzig erstreckt sich eine tolle Seen- und Flusslandschaft, deren Seen wie der Kulkwitzer See und der Cospudener See auch zum Baden geeignet sind. Als ich einmal bei 30°C im Schatten durch Leipzig getourt bin, war der Nachmittag am Cospudener See wunderschön und erholsam.
Dank des tollen Sandstrands und der angenehmen Wassertemperaturen habe ich mich fast wie im Urlaub am Meer gefühlt. Kinder können hier super rumtollen und im Wasser spielen, da der See an seinen Ufern nur langsam tiefer wird. Unbedingt aber einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel mitbringen, da Schattenplätze rar sind. Um den Cospudener See kann man auf dem 10,4km langen, asphaltierten Rundweg auch tolle Radtouren und Spaziergänge unternehmen.
Eine aktivere Tagesgestaltung bieten ein Besuch im Kletterwald oder eine Kanutour, beispielsweise vom Leipziger Stadthafen bis zum Cospudener See. Hierfür plant man am besten zwei bis drei Stunden ein. Besonders spannend für Kinder sind dabei die zwei Schleusen, die man auf der Strecke durchfahren muss.
Auch wenn ich bisher immer ohne Kinder in Leipzig unterwegs gewesen bin, würde ich definitiv sagen, dass Leipzig einen Besuch mit der ganzen Familie Wert ist. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass weder bei Groß noch Klein Langeweile aufkommen sollte .
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