Erste Hilfe beim Hund

Dieses Thema ist etwas, was wir wohl alle lieber verdrängen möchten, denn wir hoffen, dass unser Vierbeiner gesund und munter ist und wir niemals in eine Situation kommen, in der wir wirklich erste Hilfe leisten möchten. Das Problem ist, das wirklich immer etwas passieren kann – so vorsichtig wir auch sein mögen. Daher ist es extrem wichtig, dass wir im Notfall wissen, was zu tun ist.

Notfallsymptome

Wenn der Hund folgende Symptome zeigt, handelt es sich gegebenenfalls um einen Notfall:

  • Atemnot / Atemstillstand
  • starke Blutungen
  • blasse Schleimhäute weisen auf einen Schock hin
  • Über- bzw. Untertemperatur (über 39,5 und unter 37,5 °C)
  • Apathie / Bewusstlosigkeit
  • Hecheln und Zittern
  • Krämpfe
  • Lähmungen
  • aufgeblähter Bauch, Kolik
  • heftiges Erbrechen und starker Durchfall
  • fehlender Harnabsatz oder übermäßiges Trinken

 

Sofortmaßnahmen

Zuerst heißt es: ruhig bleiben. Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan, aber es ist echt wichtig für eure Fellnase. Außerdem darf der Hund auf keinen Fall aus den Augen gelassen werden, da er versuchen könnte, wegzulaufen – eine typische Panikreaktion.

Die Atemwege müssen von Blut, Speichel oder Erbrochenem befreit werden, damit der Hund genug Luft bekommt.

Überprüft dann die Vitalwerte. Das sind die Punkte 1, 2 und 3 in diesem Bild:

In einer Notsituation kann es hilfreich sein, diese Übersicht vor Augen zu haben. © Petobel

Falls der Hund keine Herztätigkeit zeigt, leitet eine Herzmassage zusammen mit künstlicher Beatmung ein (siehe Punkt 4).

Stark spritzende Blutungen müssen gestillt werden (Punkt 5). Wie man das am besten macht, sollte man sich unbedingt bei einem Routinebesuch beim Tierarzt zeigen lassen, damit man im Ernstfall weiß, was zu tun ist.

Der Hund steht mit ziemlicher Sicherheit unter Schock und verliert dadurch Wärme. Deshalb sollte er mit einer Decke oder auch mit der Rettungsdecke aus dem Verbandskasten zugedeckt werden.

Jetzt muss der Tierarzt oder die Tierklinik kontaktiert werden, damit sie sich auf den Notfall vorbereiten und weitere Anweisungen zur Versorgung des Tieres am Unfallort geben können. Die Notfallnummer des Tierarztes sollte jeder im Handy gespeichert haben.

Kleine Hunde können am besten in ihrer Trage-Transportbox zum Tierarzt gebracht werden; mittelgroß und große Hunde werden – je nach Verletzung – auf einer Decke transportiert, die von 2 Personen getragen wird. Wenn eine Wirbelsäulenverletzung vermutet wird, muss das Tier allerdings auf einer stabilen Unterlage wie zum Beispiel einem Brett transportiert werden, denn die Wirbelsäule sollte man so wenig wie möglich bewegen.

Erste-Hilfe-Box

Mit einer Erste-Hilfe-Box für Haustiere sorgt man vor, damit man im Fall der Fälle alles gleich zur Hand hat. Beispielsweise könnte man eine der durchsichtigen Ordnungsboxen mit Deckel verwenden, die man im schwedischen Möbelhaus bekommt. Dies ist der Inhalt:

Verbandsmaterialien

  • sterile Tupfer
  • Verbandswatte
  • Sport- bzw. Kreppverband
  • Mullbinden
  • Heftpflaster
  • Gummistaubinde
  • Schere

Hilfreiche Utensilien

  • Fieberthermometer
  • Zeckenzange
  • Pinzette
  • Rettungsdecke
  • Schere mit stumpfen Ende (zur Entfernung des Fells)
  • Kältekompresse (z.B. bei Hitzschlag)

Medikamente

  • sterile Flüssigkeit oder Desinfektionsspray zur Wundreinigung
  • Arnica D12 (homöopathisches Mittel bei Schmerzen)
  • Wasserstoffperoxyd 3 % als Brechmittel (5TL pro 5 kg Körpergewicht)
  • Reisetabletten
  • Elektrolyttabletten (bei Durchfall)
  • Spritze zum Verabreichen der Medikamente
Jetzt muss der Tierarzt oder die Tierklinik kontaktiert werden, damit sie sich auf den Notfall vorbereiten und weitere Anweisungen zur Versorgung des Tieres am Unfallort geben können. Die Notfallnummer des Tierarztes sollte jeder im Handy gespeichert haben. Kleine Hunde können am besten in ihrer Trage-Transportbox zum Tierarzt gebracht werden; mittelgroß und große Hunde werden – je nach Verletzung – auf einer Decke transportiert, die von 2 Personen getragen wird. Wenn eine Wirbelsäulenverletzung vermutet wird, muss das Tier allerdings auf einer stabilen Unterlage wie zum Beispiel einem Brett transportiert werden, denn die Wirbelsäule sollte man so wenig wie möglich bewegen.
Sobald der Hund transportfähig ist, muss er zum Tierarzt gebracht werden. © iStock