Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt und das Wetter bei Outdoor-Aktivitäten nicht mehr mitspielt, ist Kreativität angesagt. Bei Regen oder Sturm bietet sich ein Besuch im Museum an, aber viele von uns – einschließlich der Kinder – interessieren sich einfach nicht für Gemälde und Skulpturen.
Kein Problem – wir stellen euch sieben ausgefallene Museen in NRW vor, die etwas ganz Besonderes sind. Langeweile kommt sicher nicht auf, denn an diesen Ausflugzielen könnt ihr mit der ganzen Familie erstaunliche Dinge erleben. Außerdem sind diese Museen prima, um Kinder bei Regen zu beschäftigen.
Das Zentrum für internationale Lichtkunst in Unna
Das Zentrum für internationale Lichtkunst ist das weltweit einzige Museum, das ausschließlich Lichtkunst ausstellt. Es ist in den Kühlräumen, Gängen und Kellern der ehemaligen Lindenbrauerei untergebracht und zeigt Werke von internationalen Künstlern. Ein besonderes Highlight ist Third Breath von James Turell, eine Maschine, die das Licht der Abenddämmerung einfängt und in vielen verschiedenen Farben reflektiert.
Das Museum ist übrigens nicht nur für Erwachsene interessant; auch Kinder finden die verschiedenen Lichteffekte spannend. Begehen kann man die Ausstellung allerdings nur im Rahmen von Führungen, die zumeist um 13:00, 15:00 und 17:00 Uhr stattfinden.
Das Haus des Bergmanns in Kamp-Lintfort
Eine Möglichkeit für Zeitreisen bietet das Haus des Bergmanns in Kamp-Lintfort. Hier geht es zurück in das Jahr 1910. In dem alten Zweifamilienhaus werden sowohl das alltägliche Leben als auch technische Geräte für den Bergbau gezeigt sowie dessen Geschichte erzählt. Zu den Sehenswürdigkeiten im technisch-industriellen Teil der Ausstellung gehören Modelle in Bergmannskluft und historische Aufnahmen.
Das Besondere am Haus des Bergmanns ist die Liebe zum Detail. Beim Durchstreifen der Wohnräume lässt uns das Gefühl nicht los, dass die Familie noch anwesend ist – der frischgebackene Kuchen steht auf dem Tisch, Bilderbücher und Puppen liegen auf dem Boden herum und auf dem Ehebett ist das Kleid der Mutter ausgebreitet. Wegen der authentischen Requisiten wird man sich hier vielleicht an die Wohnung der Großeltern erinnern.
Das Filmmuseum Düsseldorf
Die Dauerausstellung des Filmmuseums Düsseldorf führt die Besucher multimedial durch 100 Jahre Filmgeschichte. Hier gibt es viel zu bestaunen: Original-Scherenschnitte des ersten bewegten Films, berühmte Kostüme, Plakate, Drehbücher, Sammlerstücke aus verschiedenen Epochen und zahlreiche technische Gegenstände wie zum Beispiel Kameras. Im nachgebauten Hollywood-Studio kann man in die Atmosphäre eines Filmdrehs eintauchen.
Vom 02. bis zum 29. September 2017 zeigt das Filmmuseum eine Ausstellung zu den Werken Stanley Kubriks, einem der bedeutendsten US-amerikanischen Regisseure. Kubrik hat sich unter anderem mit 2001 – A Space Odyssey (1968) und The Shining (1980) einen Namen gemacht. Und wer gern selbst einmal vor der Kamera stehen möchte, der kann an einem der zahlreichen Workshops teilnehmen, die ganzjährig im Filmmuseum Düsseldorf angeboten werden. Das Filmmuseum organisiert zudem das Bemalen von 35mm-Filmen sowie Seminare zur Filmanalyse – es ist also für jeden etwas dabei.
Die Dokumentationsstätte ehemaliger Ausweichsitz in Kall
Hinter dem Namen „Ausweichsitz“ verbirgt sich ein ehemaliger Atombunker in der Eifel. Von hier aus hätte die Landesregierung NRW bei einem Atomangriff während des Kalten Krieges den Zivilschutz geleitet. Heute ist die Dokumentationsstätte in Kall der am besten erhaltenen Atombunker in Deutschland. An einigen Stellen können die Besucher die noch funktionstüchtige Technik selbst bedienen.
Der Standort des Bunkers war jahrzehntelang geheim. Heute werden Führungen angeboten, wobei samstags die wohl interessanteste stattfindet: Es wird ein Atomangriff auf das Ruhrgebiet simuliert, sodass Besucher auf Zeitreise in den Kalten Krieg gehen können. Sie bekommen Aufgaben vom Leiter der Befehlsstelle und können quasi am eigenen Leib erfahren, wie sich der Ernstfall angefühlt hätte. Für Kinder ist diese Führung nicht geeignet, aber Teenies werden sie sicher klasse finden. Noch ein Tipp: Da im Bunker kühle Temperaturen von etwa sieben Grad Celsius herrschen, sollte man unbedingt eine warme Jacke dabeihaben!
Das deutsche Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert
Wer sich für Geschichte und Technik interessiert, wird im deutschen Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert voll auf seine Kosten kommen. Während der Name zunächst etwas lahm klingt, ist das Museum auf keinen Fall langweilig. Tatsächlich können Kinder und Erwachsene hier Schlösser aus aller Welt ausprobieren und unter anderem versuchen, das angeblich sicherste Schloss der Welt zu knacken.
Es gibt aber nicht nur die reinen Schlösser und Beschläge zu sehen, auch Türen, Fenster, Tresore und reich verzierte Truhen sind Teil der Dauerausstellung. Beispielsweise kann man die Holzschlösser der alten Ägypter bestaunen. Große Zeichnungen und historische Requisiten fügen den Ausstellungsstücken den passenden Kontext hinzu. CAD-Animationen zeigen, wie die Schließmechanismen funktionieren, und in der Werkstatt des Schlossers sieht man, wie Schlösser und Beschläge traditionell hergestellt wurden.
Das Kindermuseum Mondo Mio! in Dortmund
Das Kindermuseum Mondo Mio! im Dortmunder Westfalenpark widmet sich interkulturellen Themen. Zusammen mit den Eltern gehen Kinder ab drei Jahren auf Entdeckungsreise durch verschiedene Länder. Dank der zahlreichen Spiel- und Mitmachstationen erfährt man, wie Menschen in anderen Ländern leben. Außerdem können die Kinder Wasser aus einem Brunnen holen, den Alltag ohne Strom erleben und fremde Musikinstrumente ausprobieren.
Das Museum ist etwa 1.000 Quadratmeter groß und bietet Lesungen, Spielnächte, Ferienworkshops und eine Familienwerkstatt für alle, die gern basteln und gestalten. Der Eintritt für die Sonderausstellung ist frei; allerdings fällt eine Gebühr für den Besuch des Westfalenparks an. Bei schönem Wetter lohnt sich auch der Besuch des Parks, denn er gilt als Spiele-Paradies für Familien. Probiert unbedingt die Seilbahn und die Eisenbahn aus!
Das Neanderthal-Museum in Mettmann
Dieses Museum steht an genau der Stelle, an der im 19. Jahrhundert Knochen von Neanderthalern gefunden wurden. Heute gibt es hier aber nicht nur Figuren von Neanderthalern zu bestaunen. Stattdessen wird die Geschichte der Menschheit multimedial vermittelt, von den Urmenschen aus Ostafrika bis hin zum modernen Großstädter.
Zahlreiche Schulklassen machen Ausflüge ins Neanderthal-Museum, denn für Kinder wird viel geboten. Nach vorheriger Anmeldung kann man in der Steinzeitwerkstatt lernen, Messer und Feuersteinklingen herzustellen oder Schmuck zu fertigen. Und auch die Erwachsenen möchten vielleicht einmal ausprobieren, wie man mit einer Knochennadel näht oder mit Pfeil und Bogen Tiere erlegt.
Habt ihr unsere Ausflugstipps im August verpasst? Dann schaut unbedingt hier vorbei: klick!
Hallo, so ganz traue ich dem Artikel aber nicht. 😉 VG
Huhu, warum nicht? 🙂